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MÖBEL

Höfischer Aufsatzschreibschrank
Dresden, um 1750

Video: Dresdner Schreibschrank

Höfischer barocker Konsoltisch „au dragon“
Louis XV., Paris um 1735
Aus Lindenholz, üppig geschnitzt steht auf vier Beinen der reich geschwungene Konsoltisch. Er ist allseitig graviert und hat weitgehend die Originalvergoldung bewahrt. Die Beine enden in einem aufwändigen Mittelsteg, auf dem zwischen Muscheln ein geflügelter Drache ruht.
Die originale Marmorplatte zeigt eine grün, dunkelrote Aderung und nimmt mit ihren Profilen den Schwung der Konsole kunstvoll auf.
Höhe 85,5 cm, Breite 130 cm, Tiefe 60 cm.
Aus Lindenholz, üppig geschnitzt steht auf vier Beinen der reich geschwungene Konsoltisch. Er ist allseitig graviert und hat weitgehend die Originalvergoldung bewahrt. Die Beine enden in einem aufwändigen Mittelsteg, auf dem zwischen Muscheln ein geflügelter Drache ruht.
Die originale Marmorplatte zeigt eine grün, dunkelrote Aderung und nimmt mit ihren Profilen den Schwung der Konsole kunstvoll auf.
Höhe 85,5 cm, Breite 130 cm, Tiefe 60 cm.

Mainfränkischer Aufsatzschrank
Würzburg, um 1750
Nadel- und Obstholz, Nussbaum und Wurzelnussbaum furniert und geschnitzt, mit reichen Intarsien in Ahorn, Kirschbaum und Ebenholz.
Der allseitig reichgeschwungene Kommodenunterbau trägt auf einem Schubladenzwischenfach einen sich verjüngenden Aufbau. Die eingeschnittenen Felder an den Schubladen sind auf der Kommode und dem Aufsatz mit üppigen Rokoko-Elementen intarsiert, die zusätzlich zum Teil graviert und coloriert sind.
Die zentrale Tür des Aufsatzes ist auf einer Parkettierung mit einer großen Ziervase dekoriert, die mit Gravuren und Rotgrün-Färbung geschmückt ist.
Die Platte der Kommode und das ausziehbare Tablar darunter sind in dreidimensionaler Augentäuschung geometrisch intarsiert. Der seltene Möbeltypus des Kommodenaufsatzes ist in kostbarster Ausführung gearbeitet und dem Umkreis des Würzburger Hofes zuzuschreiben.
Höhe 220 cm, Breite 128 cm, Tiefe 70 cm.
Nadel- und Obstholz, Nussbaum und Wurzelnussbaum furniert und geschnitzt, mit reichen Intarsien in Ahorn, Kirschbaum und Ebenholz.
Der allseitig reichgeschwungene Kommodenunterbau trägt auf einem Schubladenzwischenfach einen sich verjüngenden Aufbau. Die eingeschnittenen Felder an den Schubladen sind auf der Kommode und dem Aufsatz mit üppigen Rokoko-Elementen intarsiert, die zusätzlich zum Teil graviert und coloriert sind.
Die zentrale Tür des Aufsatzes ist auf einer Parkettierung mit einer großen Ziervase dekoriert, die mit Gravuren und Rotgrün-Färbung geschmückt ist.
Die Platte der Kommode und das ausziehbare Tablar darunter sind in dreidimensionaler Augentäuschung geometrisch intarsiert. Der seltene Möbeltypus des Kommodenaufsatzes ist in kostbarster Ausführung gearbeitet und dem Umkreis des Würzburger Hofes zuzuschreiben.
Höhe 220 cm, Breite 128 cm, Tiefe 70 cm.

Hochbedeutendes Bureau Mazarin
Nicolas Sageot, Paris um 1720
Das auf Eiche mit Schildpat und Messing dekorierte Möbel zeigt in den Messingfurnierteilen äußert reiche, originelle, fein ziselierte Ornamentik nach Vorlage von Jean Bérain (1640-1711) mit gravierten Darstellungen von Menschen, Tieren und Fabelwesen.
Diese Technik, Möbel mit ungewöhnlichem Material wie Schildpat und Messing zu dekorieren, ist von André-Charles Boulle (1642-1732) entwickelt worden. Er war Hofebenist von Ludwig XIV. und beeinflusste in den königlichen Manufakturen in Paris und Versailles den Möbelstil seiner Zeit.
Die „Boulle“- Technik wurde auch von anderen Ebenisten geschätzt, so auch von Nicolas Sageot (1666-1731), von dem eine kleine Gruppe Möbel in diesem Stil nachgewiesen werden kann. Zwei nahezu identische Schreibtische von ihm haben sich erhalten im Königlichen Palast von Stockholm, sowie im Drawing Room von Berrington Hall, Herefordshire.
Nicolas Sageot wurde 1666 als Sohn eines Weinhändlers geboren und ist ab 1690 in Paris nachweisbar, wo er 1706 eine Werkstatt in der Faubourg Saint-Antoine eröffnete.
Höhe 80 cm, Breite 120 cm, Tiefe 70 cm
Das auf Eiche mit Schildpat und Messing dekorierte Möbel zeigt in den Messingfurnierteilen äußert reiche, originelle, fein ziselierte Ornamentik nach Vorlage von Jean Bérain (1640-1711) mit gravierten Darstellungen von Menschen, Tieren und Fabelwesen.
Diese Technik, Möbel mit ungewöhnlichem Material wie Schildpat und Messing zu dekorieren, ist von André-Charles Boulle (1642-1732) entwickelt worden. Er war Hofebenist von Ludwig XIV. und beeinflusste in den königlichen Manufakturen in Paris und Versailles den Möbelstil seiner Zeit.
Die „Boulle“- Technik wurde auch von anderen Ebenisten geschätzt, so auch von Nicolas Sageot (1666-1731), von dem eine kleine Gruppe Möbel in diesem Stil nachgewiesen werden kann. Zwei nahezu identische Schreibtische von ihm haben sich erhalten im Königlichen Palast von Stockholm, sowie im Drawing Room von Berrington Hall, Herefordshire.
Nicolas Sageot wurde 1666 als Sohn eines Weinhändlers geboren und ist ab 1690 in Paris nachweisbar, wo er 1706 eine Werkstatt in der Faubourg Saint-Antoine eröffnete.
Höhe 80 cm, Breite 120 cm, Tiefe 70 cm

Secrétaire „à abattant”
Frankreich, Paris, gestempelt Jean Georges Schlichtig, um 1765
Eichenkorpus, Rosenholz, furniert mit verschiedenen Edelhölzern, teilweise floral marketiert. Auf dem Hirnholz signiert mit Schlagstempel.
Der aus Deutschland stammende Ebenist J.G. Schlichtig (1726-1782) ist seit 1765 Meister. Er ließ sich um 1760 in Paris nieder und arbeitete auch für den französischen Hof, worauf das Monogramm von Königin Marie-Antoinette in der Marketerie einer Kommode, die sich heute im Musée du Louvre befindet, hinweist. Seine erhaltenen Arbeiten zeigen den Übergang vom Geschmack des Louis XV.-Stils in die Louis XVI.-Epoche. Dieser Sekretär ist noch sehr traditionell im Geschmack des Louis XV. gefertigt und zeigt die sichere Hand Schlichtigs für elegante Möbel seiner Zeit.
Die originale Marmorplatte hat sich erhalten.
Höhe 144,5 cm, Breite 99,5 cm, Tiefe 39,5 cm.
Eichenkorpus, Rosenholz, furniert mit verschiedenen Edelhölzern, teilweise floral marketiert. Auf dem Hirnholz signiert mit Schlagstempel.
Der aus Deutschland stammende Ebenist J.G. Schlichtig (1726-1782) ist seit 1765 Meister. Er ließ sich um 1760 in Paris nieder und arbeitete auch für den französischen Hof, worauf das Monogramm von Königin Marie-Antoinette in der Marketerie einer Kommode, die sich heute im Musée du Louvre befindet, hinweist. Seine erhaltenen Arbeiten zeigen den Übergang vom Geschmack des Louis XV.-Stils in die Louis XVI.-Epoche. Dieser Sekretär ist noch sehr traditionell im Geschmack des Louis XV. gefertigt und zeigt die sichere Hand Schlichtigs für elegante Möbel seiner Zeit.
Die originale Marmorplatte hat sich erhalten.
Höhe 144,5 cm, Breite 99,5 cm, Tiefe 39,5 cm.

Elegantes vergoldetes Konsolenpaar
wohl München, um 1735/40
Ein sehr elegantes Konsolenpaar in der originalen Vergoldung, reich geschnitzt mit gravierten Fußkreuzen. Sie sind in das Umfeld der Münchner Hofwerkstätten einzuordnen.
Auf den Schürzen trägt eines der Medaillons das Monogramm „MA“. Von den beiden Marmorplatten ist eine im 19. Jahrhundert ergänzt worden.
Höhe 77-80 cm, Breite 80-84 cm, Tiefe 50-51 cm.
Ein sehr elegantes Konsolenpaar in der originalen Vergoldung, reich geschnitzt mit gravierten Fußkreuzen. Sie sind in das Umfeld der Münchner Hofwerkstätten einzuordnen.
Auf den Schürzen trägt eines der Medaillons das Monogramm „MA“. Von den beiden Marmorplatten ist eine im 19. Jahrhundert ergänzt worden.
Höhe 77-80 cm, Breite 80-84 cm, Tiefe 50-51 cm.

Großer Frankfurter Hallenschrank
Frankfurt am Main, um 1730
Auf einem Nadelholzkorpus ist der große Schrank an allen drei Seiten mit Nussbaum und Masernussbaum querfurniert. Er hat in der Mitte den originalen Beschlag mit Resten alter Vergoldung.
Die aufwändige Form der Wellenkonstruktion wird durch die besonders starke Ecklösung verstärkt. Die Bezeichnung des „Frankfurter Nasenschrankes“ ist auf diese Ecklösungen zurückzuführen.
Das hier gezeigte Möbel ist besonders qualitätvoll in schönstem, wertvollem Maserholz querfurniert und die Bewegungen der Wellen- und Nasenarchitektur verleiht ihm eine große Kraft.
Lit. Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 1, Abb. Nr. 550.
Höhe 228 cm, Breite 220 cm, Tiefe 80 cm.
Auf einem Nadelholzkorpus ist der große Schrank an allen drei Seiten mit Nussbaum und Masernussbaum querfurniert. Er hat in der Mitte den originalen Beschlag mit Resten alter Vergoldung.
Die aufwändige Form der Wellenkonstruktion wird durch die besonders starke Ecklösung verstärkt. Die Bezeichnung des „Frankfurter Nasenschrankes“ ist auf diese Ecklösungen zurückzuführen.
Das hier gezeigte Möbel ist besonders qualitätvoll in schönstem, wertvollem Maserholz querfurniert und die Bewegungen der Wellen- und Nasenarchitektur verleiht ihm eine große Kraft.
Lit. Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 1, Abb. Nr. 550.
Höhe 228 cm, Breite 220 cm, Tiefe 80 cm.

Elegante Transition Kommode
Grenoble, Jean-Francois Hache zug., um 1770
Die zwei-schübige, auf Eiche mit Palisander und Rosenholz furnierte Kommode zeigt an der Seite und der Front große Einfelderungen, die mäandrierend gerahmt und Hirnholz furniert sind.
Die drei Felder der Front gehen „sans travers“ über die Schubladen hinweg und gliedern risalitartig die Architektur der Kommode. Die originalen Bronzebeschläge haben noch alte Vergoldung und die ursprüngliche Marmorplatte ist erhalten.
Der aus Grenoble stammende Ebenist Jean-Francois Hache (1730-1796) lernte in der Werkstatt seines Vaters Pierre und reüssiert mit der Übernahme des elterlichen Betriebes zu einem der Hoflieferanten des Herzogs Louis-Philippe d‘Orléans, des Gouverneurs der Dauphiné.
Lit. Pierre Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIII-ème Siècle 2008.
Höhe 87 cm, Breite 115 cm, Tiefe 55 cm.
Die zwei-schübige, auf Eiche mit Palisander und Rosenholz furnierte Kommode zeigt an der Seite und der Front große Einfelderungen, die mäandrierend gerahmt und Hirnholz furniert sind.
Die drei Felder der Front gehen „sans travers“ über die Schubladen hinweg und gliedern risalitartig die Architektur der Kommode. Die originalen Bronzebeschläge haben noch alte Vergoldung und die ursprüngliche Marmorplatte ist erhalten.
Der aus Grenoble stammende Ebenist Jean-Francois Hache (1730-1796) lernte in der Werkstatt seines Vaters Pierre und reüssiert mit der Übernahme des elterlichen Betriebes zu einem der Hoflieferanten des Herzogs Louis-Philippe d‘Orléans, des Gouverneurs der Dauphiné.
Lit. Pierre Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIII-ème Siècle 2008.
Höhe 87 cm, Breite 115 cm, Tiefe 55 cm.

Paar Demi-Lune Konsolen
Paris, um 1780
Buche und Eiche, gefasst und vergoldet, mit rotweißem Marmor.
Zwei fein vergoldete Möbel mit halbrunder durchbrochener Zarge auf zwei kannelierten zugespitzten Säulenbeinen. Auf der unteren Traverse steht jeweils eine Doppelhenkelvase mit reichem Blumenschmuck.
Konsolen in dieser Größe als Paar haben sich sehr selten erhalten und sind mit ihren qualitätvollen Schnitzereien eine Bereicherung einer eleganten Raumausstattung.
Höhe 80 cm, Breite 44 cm, Tiefe 26 cm.
Buche und Eiche, gefasst und vergoldet, mit rotweißem Marmor.
Zwei fein vergoldete Möbel mit halbrunder durchbrochener Zarge auf zwei kannelierten zugespitzten Säulenbeinen. Auf der unteren Traverse steht jeweils eine Doppelhenkelvase mit reichem Blumenschmuck.
Konsolen in dieser Größe als Paar haben sich sehr selten erhalten und sind mit ihren qualitätvollen Schnitzereien eine Bereicherung einer eleganten Raumausstattung.
Höhe 80 cm, Breite 44 cm, Tiefe 26 cm.

Kraftvolles Paar barocker Konsoltische
Genua, um 1740
Die vierbeinigen, barocken Konsoltische sind mit reichen Schnitzereien dekoriert und aufwändigen Fußkreuzen verstärkt.
Die Gestelle sind allseitig augentäuschend Nussbaumfarben gefasst, und ihre erhabenen Schnitzereien blattvergoldet.
Die originalen Marmorplatten nehmen in ihren Profilen die Schwünge der bewegten Zargen auf.
Höhe 78 cm, Breite 102 cm, Tiefe 64.
Die vierbeinigen, barocken Konsoltische sind mit reichen Schnitzereien dekoriert und aufwändigen Fußkreuzen verstärkt.
Die Gestelle sind allseitig augentäuschend Nussbaumfarben gefasst, und ihre erhabenen Schnitzereien blattvergoldet.
Die originalen Marmorplatten nehmen in ihren Profilen die Schwünge der bewegten Zargen auf.
Höhe 78 cm, Breite 102 cm, Tiefe 64.

Französischer Kinderstuhl
Lyon, um 1775
Der aufwändig geschnitzte Stuhl ist ein gutes Beispiel niedriger Sitzmöbel für Kinder oder Schoßhunde, wie sie sich nur selten erhalten haben.
Er ist der berühmten Werkstatt Nogaret in Lyon zuzuschreiben, die für ihre hohe Qualität im 18. Jahrhundert sehr geschätzt wurde.
Glücklicherweise hat sich die alte Seidenbespannung erhalten.
Höhe 88 cm, Breite 58 cm, Tiefe 48 cm.
Der aufwändig geschnitzte Stuhl ist ein gutes Beispiel niedriger Sitzmöbel für Kinder oder Schoßhunde, wie sie sich nur selten erhalten haben.
Er ist der berühmten Werkstatt Nogaret in Lyon zuzuschreiben, die für ihre hohe Qualität im 18. Jahrhundert sehr geschätzt wurde.
Glücklicherweise hat sich die alte Seidenbespannung erhalten.
Höhe 88 cm, Breite 58 cm, Tiefe 48 cm.

Großes barockes Kommodenpaar
Wien, um 1740
Nuss- und Nussmaserholz furniert auf einem Nadelholzkorpus, mit reichen, fantasievollen Einlagen in Zwetschge und Birkenmaser.
Die zweischübigen Kommoden stehen auf reich geschnitzten, geschwungenen Beinen und sie sind allseitig mit qualitätvollem Bandelwerk dekoriert.
Die abgerundeten Ecken verbinden die geschwungenen Seiten mit der bombierten Front und die originalen Beschläge haben die ursprüngliche Vergoldung.
Höhe 80 cm, Breite 120 cm, Tiefe 65 cm.
Nuss- und Nussmaserholz furniert auf einem Nadelholzkorpus, mit reichen, fantasievollen Einlagen in Zwetschge und Birkenmaser.
Die zweischübigen Kommoden stehen auf reich geschnitzten, geschwungenen Beinen und sie sind allseitig mit qualitätvollem Bandelwerk dekoriert.
Die abgerundeten Ecken verbinden die geschwungenen Seiten mit der bombierten Front und die originalen Beschläge haben die ursprüngliche Vergoldung.
Höhe 80 cm, Breite 120 cm, Tiefe 65 cm.

Außergewöhnliche Louis-XV-Kommode
Paris, François Lebesgue um 1760
Aufwändig furniert in Bois de Rose und Mahagoni sowie zahlreichen weiteren teils kolorierten, brandschattierten und gravierten Edelhölzern, prunkvoll feuervergoldete Bronzeapplikationen und -zierkanten, profilierte, originale Brèche d‘Alep-Marmorplatte als Abdeckung.
Unter der Platte mit Schlagstempel signiert.
Die kunstvoll in den vierfach gespiegelten Furnierfond eingelegte Ornamentik an der Front „sans traverse“ sowie den Seiten des Möbels entspricht höchsten Ansprüchen an ein höfisches Salonstück. Im Furnier überwiegen großflächige Gebinde aus Blütenzweigen mit fantasievoller Rahmung aus Muscheln und geschuppten Bändern. Die an den Kanten des Möbels entlangfließenden Applikationen mit bewegt geschwungenen Rocaillen ergänzen die intarsierten Motive der repräsentativen Kommode.
Aus französischem Adelsbesitz.
Höhe 86 cm, Breite 95 cm, Tiefe 53 cm.
Salverte, Les Ébénistes du XVIIIe siècle, Paris 1934, S. 180.
Aufwändig furniert in Bois de Rose und Mahagoni sowie zahlreichen weiteren teils kolorierten, brandschattierten und gravierten Edelhölzern, prunkvoll feuervergoldete Bronzeapplikationen und -zierkanten, profilierte, originale Brèche d‘Alep-Marmorplatte als Abdeckung.
Unter der Platte mit Schlagstempel signiert.
Die kunstvoll in den vierfach gespiegelten Furnierfond eingelegte Ornamentik an der Front „sans traverse“ sowie den Seiten des Möbels entspricht höchsten Ansprüchen an ein höfisches Salonstück. Im Furnier überwiegen großflächige Gebinde aus Blütenzweigen mit fantasievoller Rahmung aus Muscheln und geschuppten Bändern. Die an den Kanten des Möbels entlangfließenden Applikationen mit bewegt geschwungenen Rocaillen ergänzen die intarsierten Motive der repräsentativen Kommode.
Aus französischem Adelsbesitz.
Höhe 86 cm, Breite 95 cm, Tiefe 53 cm.
Salverte, Les Ébénistes du XVIIIe siècle, Paris 1934, S. 180.

Kommodenpaar klassizistisch
Leipzig, Friedrich Gottlob Hoffmann um 1780
Mahagoni, Mooreiche, Ahorn furniert, Schlüsselschilder in Bein sowie originale, vergoldete Beschläge mit aufwändig emaillierten Plaketten.
Dass die Leipziger Werkstatt Friedrich Gottlob Hoffmanns seiner Zeit zurecht als bedeutendes Zentrum der Möbelherstellung galt, bezeugt dieses nur auf den ersten Blick schlichte Paar Kommoden. Aufwändige und ungewöhnliche Details ergänzen das ausgesuchte Furnierbild der dreischübigen Kommoden: die über Eck stehenden Beine, die in Lisenen mit furnierten Kanneluren übergehen, die fein intarsierten Bänder an den Kanten des Möbels und die eleganten Beschläge entsprachen dem erlesenen Geschmack höfischer Auftraggeber gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Hoffmann (1741-1806) ließ als erster Kunstschreiner 1789 ein illustriertes Verzeichnis der bei ihm bestellbaren Möbelstücke drucken und auf der Leipziger Messe verteilen. Je nach Geschmack des Auftraggebers konnten die Entwürfe in Furnier und Ausführung variiert werden, und es entstanden trotz der Bestellung nach dem Katalog repräsentative Einzelstücke für den Adel und das vermögende Bürgertum. Wunderbare Möbel Hoffmanns haben sich unter anderem in den Schlössern in Wörtlitz und Weimar erhalten.
Höhe 77 cm, Breite 68 cm, Tiefe 45 cm.
M. Sulzbacher u.a., Friedrich Gottlob Hoffmann (anlässlich der Ausstellung „Vornehmste Tischlerarbeiten aus Leipzig. F.G. Hoffmann – Hoftischler und Unternehmer“), Dresden 2014, S. 281 und 282.
Mahagoni, Mooreiche, Ahorn furniert, Schlüsselschilder in Bein sowie originale, vergoldete Beschläge mit aufwändig emaillierten Plaketten.
Dass die Leipziger Werkstatt Friedrich Gottlob Hoffmanns seiner Zeit zurecht als bedeutendes Zentrum der Möbelherstellung galt, bezeugt dieses nur auf den ersten Blick schlichte Paar Kommoden. Aufwändige und ungewöhnliche Details ergänzen das ausgesuchte Furnierbild der dreischübigen Kommoden: die über Eck stehenden Beine, die in Lisenen mit furnierten Kanneluren übergehen, die fein intarsierten Bänder an den Kanten des Möbels und die eleganten Beschläge entsprachen dem erlesenen Geschmack höfischer Auftraggeber gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Hoffmann (1741-1806) ließ als erster Kunstschreiner 1789 ein illustriertes Verzeichnis der bei ihm bestellbaren Möbelstücke drucken und auf der Leipziger Messe verteilen. Je nach Geschmack des Auftraggebers konnten die Entwürfe in Furnier und Ausführung variiert werden, und es entstanden trotz der Bestellung nach dem Katalog repräsentative Einzelstücke für den Adel und das vermögende Bürgertum. Wunderbare Möbel Hoffmanns haben sich unter anderem in den Schlössern in Wörtlitz und Weimar erhalten.
Höhe 77 cm, Breite 68 cm, Tiefe 45 cm.
M. Sulzbacher u.a., Friedrich Gottlob Hoffmann (anlässlich der Ausstellung „Vornehmste Tischlerarbeiten aus Leipzig. F.G. Hoffmann – Hoftischler und Unternehmer“), Dresden 2014, S. 281 und 282.

Prunkvoller Schreibschrank
Graslitz in Böhmen um 1760
Eingelegt mit in Rot und Grün koloriertem Birkenmaserholz, Nussholz, Ahorn und Zwetschge, original vergoldete Beschläge.
In Aufbau und Dekoration entspricht das Schreibmöbel einer unter dem Fachbegriff „Erfurter Möbel“ zusammengefassten Gruppe vergleichbar hochwertig ausgeführter Kommoden und Schränke. Die Intarsien mit zwei großen, galanten Schäferszenen in Landschaften mit Ruinenarchitektur sind von außerordentlich feinen, in Schwarzlot gemalten Rokoko-Ornamenten gerahmt. Wurden – überwiegend bei italienischen Möbeln – Kupferstiche in Arte-Povera-Manier auf die Möbel aufgebracht, so wurde dieser Sekretär in einer Kombination aus Intarsie und kunstvoller Bemalung dekoriert.
Die dafür notwendigen Arbeitsschritte wurden von jeweils spezialisierten Kunsthandwerkern ausgeführt. Nur im Zusammenspiel von Marketeur und Maler konnte dieses repräsentative Möbel in solcher Perfektion gefertigt werden. Ein Gegenstück vergleichbarer Qualität aus dem Besitz der Fürsten und Grafen Schönburg wird im Schlossmuseum in Glauchau aufbewahrt. Dieser Sekretär ist abgebildet bei Kreisel/Himmelheber.
Höhe 200 cm, Breite 131 cm, Tiefe 70 cm.
Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1973, Bd. 2, Abb. 904 als „Erfurter Schreibschrank“.
Voigt, Möbel aus schönburgischen Schlössern, Glauchau 2003, S. 55-69.
Eingelegt mit in Rot und Grün koloriertem Birkenmaserholz, Nussholz, Ahorn und Zwetschge, original vergoldete Beschläge.
In Aufbau und Dekoration entspricht das Schreibmöbel einer unter dem Fachbegriff „Erfurter Möbel“ zusammengefassten Gruppe vergleichbar hochwertig ausgeführter Kommoden und Schränke. Die Intarsien mit zwei großen, galanten Schäferszenen in Landschaften mit Ruinenarchitektur sind von außerordentlich feinen, in Schwarzlot gemalten Rokoko-Ornamenten gerahmt. Wurden – überwiegend bei italienischen Möbeln – Kupferstiche in Arte-Povera-Manier auf die Möbel aufgebracht, so wurde dieser Sekretär in einer Kombination aus Intarsie und kunstvoller Bemalung dekoriert.
Die dafür notwendigen Arbeitsschritte wurden von jeweils spezialisierten Kunsthandwerkern ausgeführt. Nur im Zusammenspiel von Marketeur und Maler konnte dieses repräsentative Möbel in solcher Perfektion gefertigt werden. Ein Gegenstück vergleichbarer Qualität aus dem Besitz der Fürsten und Grafen Schönburg wird im Schlossmuseum in Glauchau aufbewahrt. Dieser Sekretär ist abgebildet bei Kreisel/Himmelheber.
Höhe 200 cm, Breite 131 cm, Tiefe 70 cm.
Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1973, Bd. 2, Abb. 904 als „Erfurter Schreibschrank“.
Voigt, Möbel aus schönburgischen Schlössern, Glauchau 2003, S. 55-69.

Louis-XVI-Sekretaer
Paris, Martin Ohneberg um 1775
Ausgesuchte Furniere in Palisander, Rosenholz und weiteren Edelhölzern, qualitätvolle, vergoldete Bronzeapplikationen und -zierprofile, als Abdeckung die originale Brèche d‘Alep-Marmorplatte.
Mit Schlagstempel signiert. Das Schreibmöbel bezeugt in seiner kunstvollen Verarbeitung der Furniere, in der Verwendung der bronzenen Ornamente und in seiner klassischen Formgebung die hervorragende Arbeit Ohnebergs (geboren um 1738, Meister 1773), von dem wertvolle Kommoden im Transition- und Louis-XVI-Stil erhalten und in der Literatur nachgewiesen sind.
Eine aufwändig von Ohneberg mit Musikinstrumenten intarsierte Kommode im Übergangsstil wird heute im Louvre aufbewahrt. Zu dem hier gezeigten Sekretär gehört eine herausnehmbare, abschließbare Kassette im zweitürigen Unterteil, die Schreibplatte ist mit goldgeprägtem Leder bespannt und verbirgt Ablagefächer und vier kleine Schubladen. Besonders aufwändig gestaltet ist die Kannelierung der Kopfschublade.
Höhe 142 cm, Breite 82 cm, Tiefe 41 cm.
Kjellberg, Le Mobiliare française du XVIIIe siècle, Paris 1998, S. 623-628.
Ausgesuchte Furniere in Palisander, Rosenholz und weiteren Edelhölzern, qualitätvolle, vergoldete Bronzeapplikationen und -zierprofile, als Abdeckung die originale Brèche d‘Alep-Marmorplatte.
Mit Schlagstempel signiert. Das Schreibmöbel bezeugt in seiner kunstvollen Verarbeitung der Furniere, in der Verwendung der bronzenen Ornamente und in seiner klassischen Formgebung die hervorragende Arbeit Ohnebergs (geboren um 1738, Meister 1773), von dem wertvolle Kommoden im Transition- und Louis-XVI-Stil erhalten und in der Literatur nachgewiesen sind.
Eine aufwändig von Ohneberg mit Musikinstrumenten intarsierte Kommode im Übergangsstil wird heute im Louvre aufbewahrt. Zu dem hier gezeigten Sekretär gehört eine herausnehmbare, abschließbare Kassette im zweitürigen Unterteil, die Schreibplatte ist mit goldgeprägtem Leder bespannt und verbirgt Ablagefächer und vier kleine Schubladen. Besonders aufwändig gestaltet ist die Kannelierung der Kopfschublade.
Höhe 142 cm, Breite 82 cm, Tiefe 41 cm.
Kjellberg, Le Mobiliare française du XVIIIe siècle, Paris 1998, S. 623-628.

Kunstvoll intarsierte Rokoko-Kommode aus der Werkstatt David Roentgens
Neuwied um 1775
Furniert in Nuss, Palisander, Kirsche, Pflaume und Ahorn, Rouge Royal-Marmorplatte. Rückseitig signiertes Klebeetikett.
Auf elegant geschwungenen Beinen der zweischübige Korpus „sans traverse“ mit lambrequinartig abhängender Zarge, Front und Seiten sind aufwändig bombiert und mit außerordentlich feinen und qualitätvollen, an Schleifen gebundenen Blütengebinden intarsiert. Der originale Griff mit Blütenkranz zeigt im Medaillon eine weibliche Portraitbüste.
Die feinen, leichten Blütenintarsien, die in der Neuwieder Werkstatt unter der Leitung von David Roentgen entwickelt wurden, entsprachen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eher dem Geschmack der luxusverwöhnten Käufer als die prunkvollen Dekore des Barock und Rokoko, für die sein Vater Abraham von den höfischen Auftraggebern geschätzt wurde. Die zumeist floralen Motive sind angelehnt an Vorlagen von Jean Bérains d.Ä. (1640-1711), Jean Baptiste Oudry (1686-1755) oder Jean Pillement (1728-1808).
Die beeindruckenden Effekte von Farbigkeit, Dreidimensionalität sowie Hell- und Dunkelkontraste entstehen nur durch die Verwendung verschiedenfarbiger Hölzer und allein die Kunstschreiner der Roentgen-Manufaktur beherrschten diese aufwändigen Furniertechniken in solcher Perfektion. Eine sehr ähnliche, aber etwas größere Kommode aus einem Auftrag des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel wird im Landesmuseum Kassel bewahrt.
Höhe 80 cm, Breite 78 cm, Tiefe 41 cm.
Vgl. Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, München 1974, Abb.238.
Furniert in Nuss, Palisander, Kirsche, Pflaume und Ahorn, Rouge Royal-Marmorplatte. Rückseitig signiertes Klebeetikett.
Auf elegant geschwungenen Beinen der zweischübige Korpus „sans traverse“ mit lambrequinartig abhängender Zarge, Front und Seiten sind aufwändig bombiert und mit außerordentlich feinen und qualitätvollen, an Schleifen gebundenen Blütengebinden intarsiert. Der originale Griff mit Blütenkranz zeigt im Medaillon eine weibliche Portraitbüste.
Die feinen, leichten Blütenintarsien, die in der Neuwieder Werkstatt unter der Leitung von David Roentgen entwickelt wurden, entsprachen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eher dem Geschmack der luxusverwöhnten Käufer als die prunkvollen Dekore des Barock und Rokoko, für die sein Vater Abraham von den höfischen Auftraggebern geschätzt wurde. Die zumeist floralen Motive sind angelehnt an Vorlagen von Jean Bérains d.Ä. (1640-1711), Jean Baptiste Oudry (1686-1755) oder Jean Pillement (1728-1808).
Die beeindruckenden Effekte von Farbigkeit, Dreidimensionalität sowie Hell- und Dunkelkontraste entstehen nur durch die Verwendung verschiedenfarbiger Hölzer und allein die Kunstschreiner der Roentgen-Manufaktur beherrschten diese aufwändigen Furniertechniken in solcher Perfektion. Eine sehr ähnliche, aber etwas größere Kommode aus einem Auftrag des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel wird im Landesmuseum Kassel bewahrt.
Höhe 80 cm, Breite 78 cm, Tiefe 41 cm.
Vgl. Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, München 1974, Abb.238.

Seltener Barock Tisch
Salzburg Mitte 17. Jahrhundert
Nussbaum.
Das geschnitzte Gestell mit vier geschweiften Wangen und reich mit gerollten Akanthusblattornamenten dekoriert, die profilierte Platte aus sogenanntem Salzburger „Forellen“-Marmor.
Ein ähnlicher, wohl etwas späterer Tisch von Stephan Jegg mit in die Platte eingefügter Gobelinstickerei befindet sich im Kaiserzimmer vom Stift St. Florian bei Linz.
Höhe 85 cm, Breite 105 cm, Tiefe 79 cm.
Nussbaum.
Das geschnitzte Gestell mit vier geschweiften Wangen und reich mit gerollten Akanthusblattornamenten dekoriert, die profilierte Platte aus sogenanntem Salzburger „Forellen“-Marmor.
Ein ähnlicher, wohl etwas späterer Tisch von Stephan Jegg mit in die Platte eingefügter Gobelinstickerei befindet sich im Kaiserzimmer vom Stift St. Florian bei Linz.
Höhe 85 cm, Breite 105 cm, Tiefe 79 cm.

Sehr qualitätvoller Satz von 12 Empire-Stühlen
Frankreich um 1810
der Pariser Jacob-Werkstatt zugeschrieben
Mahagoni massiv und furniert, mit stilisierten Schnitzereien an den vorderen, säbelförmigen Beinen, das Querbrett der trapezförmigen Rückenlehne mit applizierten Rosetten und elegant nach hinten gedrehten, seitlichen Volutenschnecken als oberer Abschluss. Nach historischem Vorbild gepolsterte und mit erneuerten, grünen Roßhaarbezügen. Die Stühle wirken in ihrer Konstruktion sehr filigran und waren ansprechender Teil der Möblierung in einem eleganten Salon.
Höhe 89 cm, Sitzhöhe 44 cm, Breite 49 cm, Tiefe 43 cm.
der Pariser Jacob-Werkstatt zugeschrieben
Mahagoni massiv und furniert, mit stilisierten Schnitzereien an den vorderen, säbelförmigen Beinen, das Querbrett der trapezförmigen Rückenlehne mit applizierten Rosetten und elegant nach hinten gedrehten, seitlichen Volutenschnecken als oberer Abschluss. Nach historischem Vorbild gepolsterte und mit erneuerten, grünen Roßhaarbezügen. Die Stühle wirken in ihrer Konstruktion sehr filigran und waren ansprechender Teil der Möblierung in einem eleganten Salon.
Höhe 89 cm, Sitzhöhe 44 cm, Breite 49 cm, Tiefe 43 cm.

Sekretär „à abattant“
Werkstatt Johann Gottlob Fiedler,
Berlin um 1790/95
Mahagoni, massiv und gespiegelt furniert, mit fein gearbeiteten, feuervergoldeten Bronzeapplikationen. Wie stark sich Geschmack und Stil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wandeln, lässt sich gut an den Möbeln aus der Werkstatt Johann Gottlob Fiedlers (geboren 1735 in Liegnitz – gest. nach 1818, wohl in Berlin) ablesen. Ist sein berühmtes Meisterstück, ein prunkvoll intarsierter Aufsatzsekretär von 1775 (Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Inv.-Nr. 1879.71) noch ganz dem friderizianischen Spätrokoko zuzuordnen – sowohl in den Proportionen als auch in den qualitätvollen Würfel- und Bildintarsien, so zeigen sich an Kommoden aus den 1780er Jahren bereits Merkmale eines höfischen Klassizismus, aus dem sich Ende des 18. Jahrhunderts ein ganz eigener, preußischer Stil entwickelt, dem auch der hier gezeigte Schreibschrank zuzuordnen ist.
Höhe 136 cm, Breite 78 cm, Tiefe 46 cm.
Berlin um 1790/95
Mahagoni, massiv und gespiegelt furniert, mit fein gearbeiteten, feuervergoldeten Bronzeapplikationen. Wie stark sich Geschmack und Stil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wandeln, lässt sich gut an den Möbeln aus der Werkstatt Johann Gottlob Fiedlers (geboren 1735 in Liegnitz – gest. nach 1818, wohl in Berlin) ablesen. Ist sein berühmtes Meisterstück, ein prunkvoll intarsierter Aufsatzsekretär von 1775 (Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Inv.-Nr. 1879.71) noch ganz dem friderizianischen Spätrokoko zuzuordnen – sowohl in den Proportionen als auch in den qualitätvollen Würfel- und Bildintarsien, so zeigen sich an Kommoden aus den 1780er Jahren bereits Merkmale eines höfischen Klassizismus, aus dem sich Ende des 18. Jahrhunderts ein ganz eigener, preußischer Stil entwickelt, dem auch der hier gezeigte Schreibschrank zuzuordnen ist.
Höhe 136 cm, Breite 78 cm, Tiefe 46 cm.

Großer Vitrinenschreibschrank
Altona, um 1760
Werkstatt Matthias Ortmann (um 1700 - 1757) zugeschrieben.
Nussholz furniert mit prachtvollen, original vergoldeten Bronzebeschlägen. Ebenfalls
vergoldet sind der reich geschnitzte Sockel, die elegant geschwungenen Profile der verglasten
Türfüllungen und das bekrönende Schnitzteil im
gesprengten Giebelgesims. Hinter der Schreibklappe finden sich Ablagefächer zwischen zwei Reihen kleiner Schubladen. Ortmann ist einer der bekanntesten Ebenisten des 18. Jahrhunderts in Nordeuropa und wurde kurz nach Eröffnung seiner Werkstatt zum Hoflieferanten des dänischen Königshauses ernannt. Nach Ortmanns Tod übernahm seine Witwe die Leitung der Werkstatt.
Höhe 255 cm, Breite 115 cm, Tiefe 66 cm.
Kreisel/ Himmelheber, Die Kunst des deutschen
Möbels, München 1970, Bd. 2, Abb. 852-854.
Werkstatt Matthias Ortmann (um 1700 - 1757) zugeschrieben.
Nussholz furniert mit prachtvollen, original vergoldeten Bronzebeschlägen. Ebenfalls
vergoldet sind der reich geschnitzte Sockel, die elegant geschwungenen Profile der verglasten
Türfüllungen und das bekrönende Schnitzteil im
gesprengten Giebelgesims. Hinter der Schreibklappe finden sich Ablagefächer zwischen zwei Reihen kleiner Schubladen. Ortmann ist einer der bekanntesten Ebenisten des 18. Jahrhunderts in Nordeuropa und wurde kurz nach Eröffnung seiner Werkstatt zum Hoflieferanten des dänischen Königshauses ernannt. Nach Ortmanns Tod übernahm seine Witwe die Leitung der Werkstatt.
Höhe 255 cm, Breite 115 cm, Tiefe 66 cm.
Kreisel/ Himmelheber, Die Kunst des deutschen
Möbels, München 1970, Bd. 2, Abb. 852-854.

Höfischer Barocksekretär
Johann Jakob Kieser, Mannheim um 1760
Der qualitätvoll gearbeitete Sekretär aus der Werkstatt
des kurfürstlichen Hofebenisten Johann Jakob Kiesers (1734-1786) steht am Übergang von den bombierten, geschwungenen Formen des Barock zu einem eleganten Klassizismus mit
geradlinigen, zurückhaltenden Marketeriedetails und den medaillonförmigen, vergoldeten Bronzebeschlägen über den verdeckten Schlüssellöchern.
Das verkröpfte Gesims, die geschweifte Schreibklappe und das feine Profil entlang der Zarge sind typische Merkmale der Mannheimer Möbelbaukunst. In Kombination mit den auffällig gemaserten Furnieren entstand ein repräsentatives und dennoch dezentes Schreibmöbel mit schöner Inneneinrichtung.
Das Gegenstück zu diesem höfischen Sekretär aus der Sammlung des Kurfürsten Karl Theodor v.d. Pfalz kam durch Erbgang in den Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis und befindet sich heute in Schloss Emmeran, Regensburg.
Höhe 220 cm, Breite 118 cm, Tiefe 70 cm.
Vgl. Schwarze, Antike deutsche Möbel, Wuppertal
1977, S. 174.
Der qualitätvoll gearbeitete Sekretär aus der Werkstatt
des kurfürstlichen Hofebenisten Johann Jakob Kiesers (1734-1786) steht am Übergang von den bombierten, geschwungenen Formen des Barock zu einem eleganten Klassizismus mit
geradlinigen, zurückhaltenden Marketeriedetails und den medaillonförmigen, vergoldeten Bronzebeschlägen über den verdeckten Schlüssellöchern.
Das verkröpfte Gesims, die geschweifte Schreibklappe und das feine Profil entlang der Zarge sind typische Merkmale der Mannheimer Möbelbaukunst. In Kombination mit den auffällig gemaserten Furnieren entstand ein repräsentatives und dennoch dezentes Schreibmöbel mit schöner Inneneinrichtung.
Das Gegenstück zu diesem höfischen Sekretär aus der Sammlung des Kurfürsten Karl Theodor v.d. Pfalz kam durch Erbgang in den Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis und befindet sich heute in Schloss Emmeran, Regensburg.
Höhe 220 cm, Breite 118 cm, Tiefe 70 cm.
Vgl. Schwarze, Antike deutsche Möbel, Wuppertal
1977, S. 174.

Höfische Rokoko-Kommode
Potsdam, um 1765
Aus der Werkstatt der Gebrüder Spindler (Johann Friedrich, 1726 - um 1799 und Heinrich Wilhelm, 1738-1788). Die Kunstschreiner erfüllten zunächst in Bayreuth zahlreiche Aufträge für qualitätvolle Möbel und Raumausstattungen für das Neue Schloss und die Eremitage. Doch als Markgräfin Wilhelmine 1758 in Bayreuth starb, siedelten die Brüder auf Wunsch Friedrich des Großen 1765 nach Potsdam über. Der Preußenkönig errichtete sich dort nach seinem Sieg im Siebenjährigen Krieg das Neue Palais und ließ für den prunkvollen Innenausbau auch einige der Kunsthandwerker nach Berlin kommen, die zuvor bereits für seine Lieblingsschwester gearbeitet hatten.
Die Kommode zeigt zahlreiche Merkmale des „Potsdamer Typus“. Sie ist meisterlich furniert – teils mit den Resten der originalen Kolorierungen - in Mahagoni, Königsholz, Ahorn und Rosenholz mit großen, von Schleifen gehaltenen Blumenbouqets in Kartuschen. Der dreischübige Korpus ist allseitig leicht bombiert. Die Beschläge mit den Resten der originalen Feuervergoldung greifen bereits auf den Louis-seize-Stil vor, während die geschweifte Form und das Furnierbild noch barocken Vorbildern folgen.
Höhe 80 cm, Breite 114 cm, Tiefe 68 cm.
Aus der Werkstatt der Gebrüder Spindler (Johann Friedrich, 1726 - um 1799 und Heinrich Wilhelm, 1738-1788). Die Kunstschreiner erfüllten zunächst in Bayreuth zahlreiche Aufträge für qualitätvolle Möbel und Raumausstattungen für das Neue Schloss und die Eremitage. Doch als Markgräfin Wilhelmine 1758 in Bayreuth starb, siedelten die Brüder auf Wunsch Friedrich des Großen 1765 nach Potsdam über. Der Preußenkönig errichtete sich dort nach seinem Sieg im Siebenjährigen Krieg das Neue Palais und ließ für den prunkvollen Innenausbau auch einige der Kunsthandwerker nach Berlin kommen, die zuvor bereits für seine Lieblingsschwester gearbeitet hatten.
Die Kommode zeigt zahlreiche Merkmale des „Potsdamer Typus“. Sie ist meisterlich furniert – teils mit den Resten der originalen Kolorierungen - in Mahagoni, Königsholz, Ahorn und Rosenholz mit großen, von Schleifen gehaltenen Blumenbouqets in Kartuschen. Der dreischübige Korpus ist allseitig leicht bombiert. Die Beschläge mit den Resten der originalen Feuervergoldung greifen bereits auf den Louis-seize-Stil vor, während die geschweifte Form und das Furnierbild noch barocken Vorbildern folgen.
Höhe 80 cm, Breite 114 cm, Tiefe 68 cm.

Biedermeier-Salontisch
Werkstatt Johann Georg Hiltl,
München um 1820
Die runde, sternförmig mit Masernussholz furnierte Platte ruht auf einem dreiseitig eingezogenen, getreppten Sockel. In Schwarzlot auf Ahornfüllungen gemalte Putten zwischen gerolltem Blattwerk tragen das Monogramm „EBS“ auf den drei Seiten des pylonförmigen Schaftes.
Johann Georg Hiltl (1771-1845) kehrte nach seiner Ausbildung zum Schreiner 1794 nach München zurück und eröffnete in der Prannerstraße 4 sein berühmtes Möbelgeschäft. Dass zeitweise mehr als 40 Mitarbeiter in seiner Werkstatt beschäftigt waren, war zwar ein klarer Verstoß gegen die Beschränkungen durch die Zunftordnung, unterstrich jedoch den enormen Erfolg seiner Werkstatt. Zeitgenossen beschrieben den Kaufmann und Kunstschreiner als eine der „interessantesten Erscheinungen Münchens“, zu dessen illustrem Kundenkreis auch die Wittelsbacher gehörten. Ab 1818 entwickelte Hiltl ein vereinfachtes Verfahren, welches den Umdruck von Graphiken auf eine Holzoberfläche ermöglichte. Die so entstandenen Möbel mit ihren empfindlichen Oberflächen waren jedoch kaum für den Gebrauch vorgesehen, sondern bedienten den Geschmack seiner höfischen Kundschaft nach extravaganten Schaustücken.
Höhe 77 cm, Durchmesser der Platte 117 cm.
München um 1820
Die runde, sternförmig mit Masernussholz furnierte Platte ruht auf einem dreiseitig eingezogenen, getreppten Sockel. In Schwarzlot auf Ahornfüllungen gemalte Putten zwischen gerolltem Blattwerk tragen das Monogramm „EBS“ auf den drei Seiten des pylonförmigen Schaftes.
Johann Georg Hiltl (1771-1845) kehrte nach seiner Ausbildung zum Schreiner 1794 nach München zurück und eröffnete in der Prannerstraße 4 sein berühmtes Möbelgeschäft. Dass zeitweise mehr als 40 Mitarbeiter in seiner Werkstatt beschäftigt waren, war zwar ein klarer Verstoß gegen die Beschränkungen durch die Zunftordnung, unterstrich jedoch den enormen Erfolg seiner Werkstatt. Zeitgenossen beschrieben den Kaufmann und Kunstschreiner als eine der „interessantesten Erscheinungen Münchens“, zu dessen illustrem Kundenkreis auch die Wittelsbacher gehörten. Ab 1818 entwickelte Hiltl ein vereinfachtes Verfahren, welches den Umdruck von Graphiken auf eine Holzoberfläche ermöglichte. Die so entstandenen Möbel mit ihren empfindlichen Oberflächen waren jedoch kaum für den Gebrauch vorgesehen, sondern bedienten den Geschmack seiner höfischen Kundschaft nach extravaganten Schaustücken.
Höhe 77 cm, Durchmesser der Platte 117 cm.

Bedeutende Kommode des friderizianischen Rokoko aus dem Umkreis Friedrichs des Großen
Potsdam, um 1760/70
Aus der Werkstatt der Gebrüder Spindler (Johann Friedrich, 1726 - um 1799 und Heinrich Wilhelm, 1738-1788). Die auf Wunsch des Königs 1765 aus Bayreuth nach Potsdam gekommenen Kunstschreiner prägten mit ihren prunkvollen Arbeiten maßgeblich die friderizianische Möbelkunst am Übergang vom Spätrokoko zum frühen Klassizismus. Die Vielzahl an Aufträgen für verschiedene Appartements des Neuen Palais, die die Brüder in nur wenigen Jahren erhielten ist einzigartig und entsprach zum einen den ganz persönlichen Vorlieben Friedrichs des Großen für kostbare Materialien und eine prunkvolle, höfische Repräsentation. Der «alte Fritz» wollte mit dem Neuen Palais und seiner prachtvollen Ausstattung die ungebrochene Stärke Preussens nach dem Siebenjährigen Krieg demonstrieren.
Ein wiederholt auftretendes Motiv an diesen Potsdamer Kommoden ist – wie auch bei dieser – die Gliederung der Front in drei große, von Volutenspangen aus grün koloriertem Ahorn geformte Kartuschen. Korrespondierend dazu fällt auch die Gestaltung der Platte aus. An den naturalistischen, außerordentlich fein eingelegten Blumengebinden zeigt sich die original erhaltene Brandschattierung, Gravierung und Kolorierung der verwendeten Hölzer. Sowohl exotische Furniere wie Rosenholz und Palisander, aber auch einheimische Obst- und Laubhölzer wurden für diese Kommode kunstvoll verarbeitet. An den Bronzeapplikationen haben sich Reste der originalen Vergoldung erhalten.
Höhe 81 cm, Breite 125 cm, Tiefe 66 cm.
Kreisel/ Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1970, Bd. 2, Abb. 722-726.
Schick, „Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Die Möbelaufträge Friedrichs des Großen für das Neue Palais“, in: Friedrich300, 2008 (Online-Publikation der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg).
Graf, „Das Neue Palais König Friedrichs des Großen – Funktion, Nutzung, Raumdisposition und Möblierung, 1763-1784“, in: Friedrich300, 2012 (Online-Publikation der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg).
Aus der Werkstatt der Gebrüder Spindler (Johann Friedrich, 1726 - um 1799 und Heinrich Wilhelm, 1738-1788). Die auf Wunsch des Königs 1765 aus Bayreuth nach Potsdam gekommenen Kunstschreiner prägten mit ihren prunkvollen Arbeiten maßgeblich die friderizianische Möbelkunst am Übergang vom Spätrokoko zum frühen Klassizismus. Die Vielzahl an Aufträgen für verschiedene Appartements des Neuen Palais, die die Brüder in nur wenigen Jahren erhielten ist einzigartig und entsprach zum einen den ganz persönlichen Vorlieben Friedrichs des Großen für kostbare Materialien und eine prunkvolle, höfische Repräsentation. Der «alte Fritz» wollte mit dem Neuen Palais und seiner prachtvollen Ausstattung die ungebrochene Stärke Preussens nach dem Siebenjährigen Krieg demonstrieren.
Ein wiederholt auftretendes Motiv an diesen Potsdamer Kommoden ist – wie auch bei dieser – die Gliederung der Front in drei große, von Volutenspangen aus grün koloriertem Ahorn geformte Kartuschen. Korrespondierend dazu fällt auch die Gestaltung der Platte aus. An den naturalistischen, außerordentlich fein eingelegten Blumengebinden zeigt sich die original erhaltene Brandschattierung, Gravierung und Kolorierung der verwendeten Hölzer. Sowohl exotische Furniere wie Rosenholz und Palisander, aber auch einheimische Obst- und Laubhölzer wurden für diese Kommode kunstvoll verarbeitet. An den Bronzeapplikationen haben sich Reste der originalen Vergoldung erhalten.
Höhe 81 cm, Breite 125 cm, Tiefe 66 cm.
Kreisel/ Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1970, Bd. 2, Abb. 722-726.
Schick, „Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Die Möbelaufträge Friedrichs des Großen für das Neue Palais“, in: Friedrich300, 2008 (Online-Publikation der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg).
Graf, „Das Neue Palais König Friedrichs des Großen – Funktion, Nutzung, Raumdisposition und Möblierung, 1763-1784“, in: Friedrich300, 2012 (Online-Publikation der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg).

Renaissance-Kandelaber
Wohl Toskana, 16. Jahrhundert
Großer, prunkvoller Renaissance-Kandelaber
Aus Laubholz geschnitzt mit Resten der originalen Vergoldung. Der Sockel mit Fabelwesen und Wappenschildern steht auf Tatzenfüßen und trägt den reich gegliederten, mit Blattwerk, Kanneluren und Volutenspangen gezierten Schaft.
Vollplastisch fein ausgearbeitete, geflüglte Sirenen halten die runde Traufschale. Die Torchère entspricht in ihren Grundformen dem typischen Kandelaber, wie er in zahlreichen italienischen Palazzi und Castelli anzutreffen ist. Die Qualität
in der Ausführung und die zentrale Anbringung des Wappens lassen jedoch auf einen besonders repräsentativen, höfischen Auftrag schließen.
Höhe 180 cm.
Schottmüller, Wohnungskultur und Möbel der italienischen Renaissance, Stuttgart 1921, Abb. 468-471.
Großer, prunkvoller Renaissance-Kandelaber
Aus Laubholz geschnitzt mit Resten der originalen Vergoldung. Der Sockel mit Fabelwesen und Wappenschildern steht auf Tatzenfüßen und trägt den reich gegliederten, mit Blattwerk, Kanneluren und Volutenspangen gezierten Schaft.
Vollplastisch fein ausgearbeitete, geflüglte Sirenen halten die runde Traufschale. Die Torchère entspricht in ihren Grundformen dem typischen Kandelaber, wie er in zahlreichen italienischen Palazzi und Castelli anzutreffen ist. Die Qualität
in der Ausführung und die zentrale Anbringung des Wappens lassen jedoch auf einen besonders repräsentativen, höfischen Auftrag schließen.
Höhe 180 cm.
Schottmüller, Wohnungskultur und Möbel der italienischen Renaissance, Stuttgart 1921, Abb. 468-471.
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